Erfolgreiches Trainingslager im Südtirol
Erstmalig fuhren 13 Athleten/innen der Jahrgänge 2013-2008 mit 2 Trainern ins Südtirol um sich auf die kommende Sommersaison vorzubereiten. Im Gepäck waren neben Speeren, Disken, Trainingshürden, einem Gewichtsschlitten und Therabändern eine beträchtliche Anzahl Spezialschuhe, damit auch wirklich in allen Disziplinen spezifisch trainiert werden konnte. Am 27. April 2025 kam die Gruppe nachmittags in Mals an und machten einen Stadionbesuch für einen ersten Eindruck, von dem FinKa Hostel etwa 800m fussläufig zu erreichen. Ein halbstündiges Mobilitäts- und Stabilisationstraining folgte.
Aus dem Trainingslagerlogbuch:
«Wir gingen das Gelände rundherum anschauen und dehnten und beim Sportplatz. Vorher konnten wir die Zimmer anschauen gehen und einrichten. Zum Znacht gab es Pizza. Wir spielten zu zehnt ‘Stadt-Land-Vollpfosten’. Das Spiel ist aber total eskaliert.’
Wer früh aufsteht ist vor allen anderen wach – bereits um neun Uhr ging es ins Stadion für die erste Einheit. Und wir waren die ersten. Nach uns trudelten eine beachtlich grosse Läufergruppe aus Tschechien und die örtliche Fussballschule ein, so dass wir direkt am ersten Morgen von Wurf- auf Sprinttraining umstellten. Besser für die Fussballer. Mit 100% ging es also ins Sprinttraining, mit und ohne Startblock, mit und ohne Gewichtsschlitten. Nach einer dreistündigen Mittagspause das Wurftraining (Speer- und Diskuswurf) am Nachmittag, zudem Techniktraining in Hürden und im Weitsprung.
«Wir hatten eine wunderschöne Zeit zusammen, haben viel gelacht, aber auch sehr hart trainieret und durften sehr viel lernen und profitieren. Wir haben gelernt, dass das Handy auch einmal zweitrangig sein kann und dass Gemeinschaftszeit extrem wichtig und schön ist. Unser Zimmer sah grösstenteils aus wie ein Schlachtfeld, aber wir hatten wie immer alles unter Kontrolle. Was uns dabei geholfen hat war die Auszeit, die wir auf jeden Fall bekommen und auch gebraucht haben. Dafür waren wir sehr dankbar. In dieser Zeit haben wir gelernt selbstständig zu handeln und uns zu organisieren. Trotz spontanen Trainingsumstellungen durch Fussballer und tschechische Läufer haben unsere Trainer Kerstin und Tom das ausgezeichnet gemacht und nie die Nerven verloren. Wir durften sehr viel von euch lernen und möchten uns von herzen bedanken, dass ich dieses Lager ermöglicht habt und uns wieder einmal gezeigt habt wie toll dieser Sport sein kann.»
Am Dienstagmorgen ging es noch einmal an die Hürden sowie in den Diskusring, im zweiten Block des Morgens folgten Hochsprung und Kugelstossen. «Diskuswurf. Beim Einwärmen (Imitationsübungen mit 1m-Stöcken). Mo: Mein Stock ist zu lang. Tobias: Mein Stock ist zu kurz. Also lass uns die Stöcke tauschen. Das Einkaufen war amüsant, da wurde auch mal Spearmint mit Drogen betitelt. Am Ende des Tages meinte Tobias: Meine Hüfte brennt wie eine explodierte Hackfresse.» Der Nachmittag galt der aktiven Erholung, nach drei harten Trainingseinheiten verdient. Nach gemeinsamen Fussball- und Beachvolleyballspielen in der Frühlingssonne ging es ins Malser Schwimmbad abkühlen.
Am Mittwochmorgen ging es wieder an die explosive Sprintarbeit der Beine: neben dem Gewichtsschlitten kamen für einige auch Gewichtsmanschetten um die Fussgelenke zum Einsatz – einfach mal ganz einfach. Anders. Effektiv. Nachmittags wieder Wurf: Speer und Diskus. Einfach weit werfen. Einfach ausprobieren. Je nachdem. Darauf folgten noch eine kleine Auswahl an Sprüngen und Regenerationsläufe für die meisten. Unsere Läufer hatten Intervalltraining auf dem Plan, unsere Langsprinter durften durch die Kurve nochmal Gas geben. «Am Morgen hatten wir das Programm Sprint. Wir mussten zwei Runden einlaufen gehen. Nachdem hatten wir zusammen gedehnt und Laufschule gemacht. Jetzt ging es mit dem Sprint erst richtig los. Jeder durfte sich mindestens zehn Minuten selbst vorbereiten wie an einem Wettkampf. Danach hatten wie 20m Sprints aus verschiedenen Ausgangspositionen gemacht. Nachdem durfte man aussuchen ob man längere Sprints mit dem Schlitten machen wollte oder kurze mit Gewichten um die Füsse. Zuletzt durften wir barfuss drei Runden auf der Wiese auslaufen. Am Nachmittag konnte man zwischen Diskus und Speer aussuchen. Für die Läufer gab es ein Spezialtraining, genannt Intervalltraining, wo sie zuerst 400m und dann 6x200m in gewissen Zeiten rennen mussten. Beim Diskus hatten wir die Aufgabe uns selbst aufzuwärmen. Dann mussten alle aus dem Stand schiessen. Die, die die Übung konnten, durften 4/4-Drehungen machen. Beim Speer hatten wir uns zusammen aufgewärmt. Wir mussten üben, das beim seitlichen Anlauf die Füsse voraus gehen sollten und der Oberkörper in Rücklage sein sollte. Anschliessend hatten wir den letzten Schritt geübt, bei dem ein Bein vorne gestreckt sein musste und das andere geneigt mit der Kniespitze nach vorn. Zuletzt durften wir volle Pulle werfen. Genauso hat die Sonne auch geschienen. Das Training war für alle anstrengend. Deswegen hatten wir nur noch leichte Sprünge auf dem Programm. An diesem Tag hatten die Trainer alle müde gebracht, das ist ein Lob an Tom und Kerstin wert. Der Tag hat allen sehr Spass gemacht so wie jeder andere. So genossen alle den Abend noch mit ein paar Spielen- Was ein Tag!»
Donnerstag, letzter Tag. Müde Beine…noch einmal aktivieren! Die Gruppe teilte sich auf: explosive Sprünge, Weitsprung und Hammerwurf. Der Hammer flog, die Sprünge gingen weit – Trainingslager erfolgreich beendet. «Weitsprung war sehr gut- Hammerwurf war auch gut. Beim Nachhause fahren war es ruhiger (als auf der Hinfahrt). Einige haben ein bisschen geschlafen. Das Lager war mega cool!»
Ein besonderer Dank gilt Tom Sumi, der sich nach Anfrage im Dezember sofort bereit erklärt hatte, mit nach Mals zu fahren und unsere Athleten zu trainieren. Als Regionalkadertrainer im Ski Alpin war er gerade erst aus der Wintersaison zurück, um dann mit uns in die Leichtathletiksaison zu starten.
Bericht
Kerstin Szymkowiak, Sportliche Leitung
jugend@leichtathletikarth.ch